Die Initiative

Lesen Sie sich gerne unseren gerade erschienen neuen Newsletter mit der Einladung zur „Tour de Klotz“ am 22.08 2020 durch:
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Video zur Veranstaltung im Literaturhaus am 21. Jan. 2020 im Rahmen von „Kultur kontrovers“ der Kölnischen Rundschau zur „Historischen Mitte“.

Liebe Kölnerinnen und Kölner,
wir freuen uns, dass Sie sich auf der Internet-Plattform der „Initiative Bürgerbegehren Domklotzstopp“ über die Hintergründe des von Verwaltung und Rat der Stadt Köln gestarteten Projekts „Historische Mittel“ informieren.

Das als „Historische Mitte“ bezeichnete Projekt der Ratsmehrheit plant neben dem Dom auf dem Roncalli-Platz einen Neubau anstelle des so genannten Kurienhauses mit kirchlichen Einrichtungen, das abgerissen werden soll. In dem neuen Gebäude sollen  dann neben den kirchlichen Einrichtungen der Verwaltungs- und Werkstattanbau des Römisch-Germanischen Museums (RGM) untergebracht werden. Für das RGM selbst ist eine Generalinstandsetzung und Modernisierung vorgesehen.

Außerdem soll auch das Stadtmuseum in den geplanten Neubau umziehen. Es befindet sich derzeit im historischen Zeughaus und der Alten Wache.

Eine Nachnutzung für diese historischen Gebäude zeichnet sich nicht ab. Sie werden vermutlich – wie derzeit das ehemalige Rautenstrauch-Joest-Museumsgebäude am Ubierring – ein halbes Jahrzehnt und länger leer stehen.

Am 3. Mai 2018 hat der Rat einen Planungsbeschluss für das Projekt gefasst, der allein Planungskosten von mehr als 5 Mio. Euro verursacht. Selbst wenn man das Projekt „Historische Mitte“ nicht realisiert, sind diese Kosten verpulvert.

Für den geplanten Neubau, den „Domklotz“, werden ca. 115 Mio. Euro veranschlagt (genau: 115.130.000 €).

Dem werden in der Beschlussvorlage als Alternative Aufwendungen am Zeughaus für das Stadtmuseum (Generalsanierung und Erweiterungsbau) von ca. 93 Mio. € gegenübergestellt (genau: 93.140.000 €).

So sollen Rat und Bürgerschaft die Kosten für die „Historische Mitte“ schmackhaft gemacht werden. Bürgern und Rat wird das Vorhaben, wie in solchen Fällen üblich, schön gerechnet. Sie sollen denken, wenn der Neubau am Dom gegenüber dem Altbau am Zeughaus nur ca. „20 Milliönchen“ teurer ist, dann machen wir das doch gerne!

Lediglich die Freien Wähler haben dieses durchsichtige Manöver sofort abgelehnt und sich für einen Bürgerentscheid über das Projekt „Historische Mitte“ ausgesprochen. Auch die FDP plädierte für einen Verbleib des Stadtmuseums am historischen Standort und seine Renovierung und Erweiterung auf der Grundlage des vom Kölner Architekturbüro Kottmair erarbeiteten Entwurfs. Dieser war seinerzeit aus Anlass einer Spende des Ehepaares Stock für das Stadtmuseum in Höhe von 5 Mio. € gefertigt worden. Der Betrag hätte auch damals nicht die Gesamtkosten für Renovierung und Anbau gedeckt, steht aber in keinem Verhältnis zur astronomischen Summe für die Schönrechnung des Neubaus. Die Spende kam damals nicht zustande, weil die Stadt den Spendern einen Architektenwettbewerb vorschreiben wollte.

Wir sind der Meinung, dass das Zeughaus der einzig richtige Ort für das Kölner Stadtmuseum ist. Man muss wissen, dass das Zeughaus eines der ältesten Gebäude unserer schönen Stadt ist. Das Zeughaus mit seinem prachtvollen Portal wurde zwischen 1594 und 1606 erbaut. Ursprünglich wurden im Zeughaus Waffen und Ausrüstung zur Verteidigung der Stadt gelagert. Die Stadt Köln ist in ihrer Geschichte wehrhaft gewesen. So haben die Kölner Bürger in der Schlacht bei Worringen im Kampf mit dem Kölner Erzbischof ihre Freiheit erkämpft. Für das Kölner Stadtmuseum, ein Museum über die ruhmreiche Geschichte unserer Stadt Köln, gibt es gar keinen besseren Standort. Auf die Idee zu kommen, das Museum von seiner historischen Stätte in einen neuen Betonklotz zu verlegen, ist völlig geschichtsvergessen.

Wir halten auch den inzwischen „abgespeckten“ Siegerentwurf des Architekten Volker Staab nicht nur aus städtebaulichen und ästhetischen Gründen für einen „Klotz“, der die Sicht auf den Dom aus bestimmten Perspektiven einschränken wird.

Wir halten ihn auch für einen Klotz am Bein der Stadtfinanzen. Die Stadt ist mit ca. 5,3 Milliarden € verschuldet (Kernhaushalt und städtische Gesellschaften). Zur Erinnerung: 1 Milliarde sind 1.000 Millionen Euro! Allein die Kosten für die Opernsanierung, die 2011 mit 253 Mio. € veranschlagt wurden, belaufen sich derzeit auf 545 bis 570 Mio. € (Stand 2018, das Ende der Fahnenstange ist sicher noch nicht erreicht!). Damit wird der städtische Schuldenstand bei einem Haushaltsvolumen von ca. 4,5 Milliarden € in diesem Haushaltsjahr um 10 % steigen – Köln ist die am höchsten verschuldete Stadt in Deutschland.

Bei einer Realisierung des Domklotzes wird für andere wichtige Projekte in der Stadt das Geld knapp. Der Domklotz wird anderen wichtigen Zukunftsprojekten der Stadt die Luft abdrücken: Schulbau- und Sanierungsprojekte, Wohnungsbau, Kindergartenplätze, Städtebau- und Infrastrukturprojekte. Bei absehbar steigenden Zinsen werden auch Ausgaben für Kultur und Sport ebenso betroffen sein wie Ausgaben für Soziales und Gesundheitsförderung.

Deshalb wollen wir mit Ihnen gemeinsam den Domklotz stoppen. Er darf der Zukunft unserer Stadt und dem Dom nicht im Wege stehen.

Lassen Sie uns ein Bürgerbegehren vorbereiten, welches nach dem in zwei Jahren zu erwartenden Baubeschluss für die „Historische Mitte“ einen Bürgerentscheid herbeiführt. Nach Kommunalwahlgesetz besteht nach dem Baubeschluss eine Frist von 6 Wochen, um die nötigen ca. 33.000 Unterschriften zu sammeln und damit einen Bürgerentscheid (erfolgt in städtischer Zuständigkeit wie eine Kommunalwahl) zu erzwingen.

Dazu benötigen wir Ihre aktive und finanzielle Unterstützung.
Helfen Sie mit, die Stadt vor einem erneuten Baudesaster zu bewahren.

Tragen Sie sich in unsere E-Mail-Adressenliste ein, damit wir Sie über den weiteren Fortgang informieren und Sie sich dann in die jeweils aktuellen Aktionen einbringen können. Die Liste wird ausschließlich zum Versand des Newsletters und für Einladungen der Initiative genutzt (siehe Datenschutzerklärung).

Für die Initiative Bürgerbegehren Domklotzstopp:

Andreas Henseler
Beigeordneter der Stadt Köln a.D.,
Ratsmitglied von 2013 bis 2015

Klaus Hoffmann
Vorsitzender des Stadtsportbundes Köln, von 2014 bis 2017,
Ratsmitglied von 2009 bis 2013

Dr. Martin Müser
Unternehmer,
Ratsmitglied von 2007 bis 2009,
OB-Kandidat 2009

Dr. Werner Peters
Hotelier in Köln,
Kunst- und Kulturförderer